Ist der Einsatz von Excel in Planungsprozessen noch zeitgemäß? Wir meinen ja, denn Excel als Tool kann sehr gut in einem agilen Umfeld, in dem Prozesse und Standards (noch) nicht existieren und für die Berechnung von Business Cases eingesetzt werden. Im folgenden Beispiel soll ein Tool zur Verfügung gestellt werden, mit dem wichtige Treiber für den Return On Investment (ROI) in einem Top Down-/Bottom Up-Ansatz simuliert werden können.
In dieses Modell werden mit Hilfe von Power Query Daten aus der Finanzbuchhaltung eingeladen und verteilt.
Dabei beeinflussen die Steuerzellen „K4 : K7“ (D Umsatz, Material, Personal, Sonstiges) die Formeln auf dem Sheet „Jahresabschluss“ zur Ermittlung des Betriebsergebnisses. Die für die Ermittlung des ROI wichtigen Bestandteile Umsatz und Betriebsergebnis sind auf das Sheet „ROI-Schema“ über Namen verlinkt.
- Werden also die Steuerzellen „K4 : K7“ überschrieben, sieht man sofort die Auswirkungen auf die Berechnung des ROI.
- Sollen verschiedene Zahlenkombinationen in den Steuerzellen als Szenarien gesichert werden, kann man dies mit dem Szenario-Manager tun.
- Sollen die verschiedenen Szenarien in ihrer Auswirkung auf den ROI betrachte werden, so kann man sie auf Knopfdruck in die Steuerzellen einfügen.
- Alternativ oder ergänzend lässt können die Szenarien in einem Bericht zusammengestellt werden. So erhält man ein Diskussionspapier für die Entwicklung der notwendigen Maßnahmen, die zu den angestrebten Ergebnissen führen.
Mit Hilfe des Solvers lässt sich ein Zielwert für den ROI (in Abbildung 3 für die Umsatzrendite =10%) vorgeben und die dafür notwendigen Werte in den Zellen „K4 : K7“ durch Iterationen ermitteln. Die Ergebnisse werden in die Steuerzellen „K4 : K7“ eingesetzte und können ebenfalls als Szenario gesichert werden. Das Video, dass Sie hier aufrufen können, zeigt den ganzen Vorgang.
Der Solver arbeitet ausschließlich nach mathematischen Prinzipien und ermittelt ohne weitere Angaben durch den Anwender Ergebnisse, die in der unternehmerischen Praxis unrealistisch sein können. Um die „Realität“ in den Solver zu integrieren, können Sie bis zu 1.024 Nebenbedingungen nutzen. Der Solver passt in seinen Iterationsschleifen die Werte in den (bis zu 200 möglich!) veränderbaren Zellen so an, dass sie den Einschränkungen in den Nebenbedingungen entsprechen und das für die Zielzelle gewünschte Ergebnis ermittelt wird. Die dabei eingesetzten mathematischen Modelle sind aus den Operations Research bekannt. Im Video und in der Abbildung ist erkennbar, dass z.B. der Umsatz maximal um 3% steigen darf. Für Predictive Analytics ist der Solver ein wichtiges Instrument.
Unter der Voraussetzung, dass die Ursache-Wirkungsbeziehungen bekannt und in einem Excel-Modell abbildbar sind, kann man so ein Gegenstromverfahren in einer Excel-Datei erstellen..