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Rainer Pollmann

Kennen Sie den Unterschied zwischen den beiden Gehirnhälften?

Die linke Gehirnhälfte ist verbal organisiert: Sie arbeitet mit Worten, Ziffern und abstrakten Symbolen, wie beispielsweise Rechenoperatoren (+ / -). Die linke Gehirnhälfte arbeitet systematisch und zeitorientiert, bei der Lösung von Problemen untersucht sie Details und verwendet logische Schlussfolgerungen.

Die rechte Gehirnhälfte funktioniert nonverbal: Sie nimmt Gegen­stände, Ideen und Zusammenhänge ganzheitlich wahr und bringt sie miteinander in Beziehung, ohne Worte zu verwenden. Sie kann Muster erkennen, hat aber kein Zeitgefühl. Die rechte Gehirnhälfte entscheidet intuitiv nach Gefühl, nach Ahnungen, nach Eindrücken und nach Bil­dern. Dazu die folgende Abbildung:

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Abbildung 1 Die Hemisphären im Gehirn

Kommunikationsforscher sind sich einig: Wir sind in der westlichen Kultur viel zu stark logisch-abs­trakt, digital und „linkshirnig“ orientiert. Die rechte Gehirnhälfte wird viel zu wenig eingesetzt. Damit bleibt unser kreatives, emotionales und spon­tanes Potenzial viel zu wenig genutzt.

 

Informationsverarbeitung:

Unser Gehirn kann visuell aufbereitetes Material etwa 60.000mal schneller aufnehmen als geschriebenen Text!

Die linke Gehirnhälfte entspricht den abstrakten visuellen Elementen, insbesondere den Texten und Tabellen. Sie ist „digital“ organisiert.

Wenn der Betrachter sich an Zahlen erinnern oder Zahlen analysieren soll, wenn er aus Einzelheiten Schlussfolgerungen ziehen soll, dann verwenden Sie am besten Text und Zahlen im Rahmen Ihres Repor­tings.

Sollen dagegen vom Betrachter Zusammenhänge, Trends erkannt werden, die „analoge“, also rechte Gehirnhälfte angesprochen werden, dann verwenden Sie Diagramme.

Informationen aufnehmen

Sekunde für Sekunde liefern unsere Sinnesorgane über biochemische Prozesse etwa 10 Millionen Informationseinheiten an unser Gehirn. Man spricht dabei von Eingangskanälen, über die Informationen zum Gehirn gelangen. Deshalb sorgen zwei Filterstationen dafür, dass nur wichtige Informationen langfristig gespeichert werden.

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Abbildung 2 Das 3-Speicher-Modell

 

Wahrnehmung

Der Wahrnehmungsspeicher bildet den Pförtner für unser Gehirn. Wenn die ankommenden Informationen ohne Interesse sind und/oder keine Aufmerksamkeit vorhanden ist, werden sie vom Wahrneh­mungsspeicher „abgewimmelt“.

Damit schützen wir uns vor einer Reizüberflutung. Findet im Wahr­nehmungsspeicher keine Stabilisierung der Information statt, so wird sie nach ca. 20 Sekunden gelöscht.

Nur Eindrücke, die besonders hervorgehoben werden, führen zu ei­ner dauerhaften Speicherung.

Dazu gehören:

  • Eindrücke, die mit starken Emotionen verbunden sind.
  • Eindrücke, die mit Assoziationen verbunden sind.
  • Eindrücke, die wiederholt werden, auf die wir uns konzen­trieren (lernen)

Kurzzeitspeicher

Haben Informationen den „Pförtner“ erfolgreich passiert, so gelangen sie ins Kurzzeitgedächtnis. Hier werden Sie ohne Stabilisierung nach etwa 20 Minuten wieder gelöscht. Dabei erfolgt die Hervorhebung durch die gleichen Eindrücke wie beim Wahrnehmungsspeicher:

  • Interesse und Emotionen
  • Assoziationen
  • Wiederholungen und andere Lerntechniken

Langzeitgedächtnis

Haben Informationen erst einmal Wahrnehmungsspeicher und Kurz­zeitspeicher passiert, so werden sie für immer gespeichert. Voraus­gesetzt, durch Wiederholung und Anwendung erfolgt eine „Auf­frischung“, sonst werden die Informationen zwar nicht gelöscht, aber überlagert. Dabei werden die Informationen problemlos gespeichert, für die ein starkes Interesse besteht.

Der Post ist ein Auszug aus unserem Buch: Controlling-Berichte professionell gestalten (2020), Haufe Verlag, Freiburg (Überarbeitung des 2008 erschienenen gleichnamigen Buches)


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