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Rainer Pollmann

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Data Storytelling und das BIP (#01)

Im Chart des Monats geht es heute einmal um die Story hinter der Grafik. Wir Controller neigen dazu, viele Dinge relativ, also Dinge in ihrer Veränderung darzustellen. Das ist wichtig, kann aber auch zu Fehlinformationen führen. Das soll hier am Beispiel des Bruttoinlandsprodukt (BIP) und der Diskussion über Wachstum und Rezession gezeigt werden, denn Deutschland befindet sich wirtschaftlich in einer Rezession.

Definition von Rezession

Eine Rezession liegt dann vor, wenn die Wirtschaft in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen im Vergleich zu den Vorquartalen nicht wächst oder ein Rückgang zu verzeichnen ist (sinkendes Bruttoinlandsprodukt). Eine Rezession wird in der Regel als schlecht angesehen, da sie eine Phase wirtschaftlicher Kontraktion und erhöhter Unsicherheit darstellt.

Betrachtet man die Grafik des Statistischen Bundesamt, dann kann man erkennen, dass das Wirtschaftswachstum prozentual seit 1950 abnimmt. Und die Krisen scheinen zuzunehmen: Finanzkrise, Coronakrise, Ukrainekrieg, Klimakrise…..

Insgesamt keine rosigen Aussichten!

Folgen einer Rezession

Andererseits kann eine Rezession auch zu einer Bereinigung überhitzter Märkte führen, für das Ausscheiden ineffizienter Unternehmen vom Markt und langfristig zu einem gesünderen Wachstum führen. Dennoch werden Rezessionen im Allgemeinen als ungünstige Phasen betrachtet, da sie mit wirtschaftlichen Herausforderungen und Belastungen für die Menschen verbunden sind:

  1. Arbeitslosigkeit:
    Während einer Rezession sinkt die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen, was zu einem Rückgang der Produktion führen kann. Unternehmen könnten gezwungen sein, Personal zu entlassen, um Kosten zu senken, was zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit führt. Dies kann zu finanziellen Schwierigkeiten, Unsicherheit und sozialen Belastungen für diejenigen führen, die ihre Arbeitsplätze verlieren.
  2. Einkommensrückgang:
    In einer Rezession können die Einkommen der Menschen sinken. Unternehmen können Lohnkürzungen oder Einstellungsstopps einführen, was zu einem Rückgang des verfügbaren Einkommens führt. Dies kann sich negativ auf den Konsum auswirken und zu einer weiteren Abschwächung der Wirtschaft führen.
  3. Geschäftsrückgang:
    Unternehmen erleben während einer Rezession oft einen Rückgang ihrer Umsätze und Gewinne. Dies kann zu finanziellen Schwierigkeiten führen, Insolvenzen verursachen und die wirtschaftliche Aktivität einschränken. Investitionen und Innovationen werden möglicherweise zurückgefahren, da Unternehmen versuchen, Kosten zu senken und die Unsicherheit zu bewältigen.
  4. Rückgang des Wohlstands:
    Rezessionen können zu einem allgemeinen Rückgang des Wohlstands in einer Gesellschaft führen. Die Vermögenswerte von Haushalten, wie Immobilien oder Investitionen, können an Wert verlieren. Menschen können Schwierigkeiten haben, Kredite zu erhalten oder Hypotheken zu bedienen. Die Lebensqualität kann abnehmen, da finanzielle Sorgen und wirtschaftliche Unsicherheit zunehmen.
  5. Auswirkungen auf die Regierung:
    Eine Rezession hat auch Auswirkungen auf die Regierung. Steuereinnahmen können sinken, während die Ausgaben für Arbeitslosenunterstützung und Sozialleistungen steigen. Dies kann zu Haushaltsdefiziten und einer Verschuldung führen, die die wirtschaftliche Lage eines Landes weiter belasten können.

Glas halbvoll oder halbleer?

Aber das ist das Problem mit den relativen Betrachtungen. Man sollte auch die Basis nicht außer acht lassen. Denn seit 1950 nimmt das BIP Jahr für Jahr zu, im Schnitt ca. 3%. Selbst wenn es einige Rückgänge des BIP gibt, ist das absolute Niveau immer noch gewaltig!

Selbst in der aktuellen Rezession bewegt sich das absolute BIP immer noch über dem Niveau der Vorjahre, als von Rezession oder Krise noch nicht gesprochen wurde! Kein Grund für Trübsal oder Panik, oder? Hier geht es zu den Zahlen...
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