Der FASMI-Test wurde 1995 von den Herausgebern des OLAP-Reports ((Pendse und Creeth ) entwickelt und bietet eine einfache und mittlerweile allgemein anerkannte Möglichkeit zur Einordnung eines Produktes in die Kategorie OLAP. Der OLAP-Report war eine kostenpflichtige, unabhängige Veröffentlichung, in der die Leistungsmerkmale der wichtigsten OLAP-Produkte vorgestellt und miteinander verglichen werden. Zusätzlich hierzu wurden eine Vielzahl von Hintergrundinformationen zum Thema OLAP kostenfrei angeboten, darunter u.a. die Erläuterung der FASMI-Kriterien. Der OLAP-Report ist inzwischen in der BISurvey des BARC – Business Application Research Center (Würzburg) aufgegangen.
Der FASMI-Test stellt fünf herstellerunabhängige Evaluierungsregeln auf und soll es ermöglichen, ein beliebiges Produkt zweifelsfrei als OLAP zu kategorisieren. FASMI steht hierbei für Fast Analysis of Shared Multidimensional Information. Jedes OLAP-Produkt muss zumindest diese Möglichkeit bieten. Die einzelnen Kriterien werden im OLAP-Report wie folgt beschrieben:
Fast: Die Antwortzeit für Anfragen an die OLAP-Datenbank darf im Durchschnitt nicht über 5 Sekunden liegen. Für sehr komplexe Abfragen ist im Einzelfall eine Antwortzeit bis zu 20 Sekunden tragbar. Produkte, die für Abfragen länger benötigen, dürfen nicht als OLAP bezeichnet werden. Basis für diese Zahlen sind die Ergebnisse von entsprechenden Untersuchungen in den Niederlanden. Diese haben ergeben, dass die Mehrzahl der Anwender von einer Fehlfunktion des Abfragetools ausgeht, wenn innerhalb von 30 Sekunden keine Antworten vorliegen. Wurden die Testteilnehmer vorher auf eine längere Antwortzeit hingewiesen, verloren sie in der Wartezeit den „roten Faden“ ihrer Analyse und konnten diese nicht befriedigend abschließen.
Die Forderung nach einer garantierten Antwortzeit, unabhängig vom zugrundeliegenden Datenvolumen und der Komplexität der Abfrage, stellt erhebliche Anforderungen an ein OLAP-Produkt. So können z.B. wegen des Database Explosion Effektes in vielen Fällen nicht alle theoretisch möglichen Antworten vor berechnet in der OLAP-Datenbank abgelegt werden.
Analysis: Ein OLAP-System soll jegliche benötigte Logik bewältigen können. Dabei soll die Definition einer komplexeren Analyseabfrage durch den Anwender mit wenig Programmieraufwand zu realisieren sein.
Shared: Ein OLAP-System soll für den Mehrbenutzerbetrieb ausgelegt sein. Dies bedingt eine Verfügbarkeit geeigneter Zugriffsschutzmechanismen.
Multidimensional: Als Hauptkriterium fordern Pendse und Creeth eine mehrdimensionale Strukturierung der Daten mit voller Unterstützung der Dimensionshierarchien.
Information: Bei der Analyse sollen einem Anwender alle benötigten Daten transparent zur Verfügung stehen. Eine Analyse darf nicht durch Beschränkungen des OLAP-Systems beeinflusst werden.
Literatur:
Reinke, Helmut/ Schuster, Helmut: OLAP verstehen, Microsoft Press, (2000)
Held, Bernd/, Erb, Harmut, Advanced Controlling mit Excel, Franzis Verlag, (2006)
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